Pfaendlers Grabschrecke
Haben Sie schon mal was von der Pfaendlers Grabschrecke gehört, nein? Dann wird es aber Zeit. Sie ist 7 mm klein, schwarz und hat kräftige Hinterbeine. Dieser absolute Winzling unter den heimischen Heuschrecken ist die in Niederösterreich vom Aussterben bedrohte Pfaendlers Grabschrecke. Mit ihrer „Größe“ ist sie kleiner als so manche Larven anderer heimischer Heuschrecken. Ihre Färbung ist schwarz mit wenigen hellen Abzeichen am Hinterleib und an den Beinen. Die Hinterbeine sind mit stark verdickten Hinterschenkeln kräftig ausgebildet. Ihr Leben verbringt die kleine Dreizehenschrecke in selbst gegrabenen, unterirdischen Gängen, an feuchten, sandigen Ufern von Fließgewässern oder Nassbaggerungen in Abbaugebieten. Für eine erfolgreiche und dauerhafte Besiedelung sind jedoch vegetationsfreie Bereiche zwischen Wasserlinien und Ufervegetationen notwendig. Rund die Hälfte der in Ostösterreich bekannten Vorkommen liegt in den für das Überleben wichtigen Ersatzlebensräumen im Bereich von Sand‐ und Kiesgruben.
© Josef Pennerstorfer
Wiener Sandlaufkäfer
Große Augen, lange Beine und ein „starkes Mundwerk“ so wird der Wiener Sandlaufkäfer beschrieben. Er ist ein aktiver Jäger mit hoher Laufgeschwindigkeiten, der kleinen Fliegen und anderen Wirbellosen nachstellt. Er gehört zu den schnellsten heimischen Insekten und ist zudem äußerst flugtüchtig. Mit einer Körperlänge von bis zu 10 mm ist der Wiener Sandlaufkäfer die kleinste der mitteleuropäischen Sandlaufkäferarten. Die Grundfärbung variiert von grünlich bis bronzefarben. Der englische Name für Sandlaufkäfer lautet „Tiger Beetles“, was sich von den auf den Deckflügeln liegenden hellen Querbinden, auch „Makel“ genannt, ableitet. Die Larven graben senkrecht in den Boden ragende Röhren, in denen sie reglos verharrend auf Beutetiere lauern und beim Vorüberkommen eines solchen blitzartig hervorschnellen und dieses ergreifen. Er liebt warme, sonnenexponierte, feinsedimentige Flächen mit möglichst wenig Bewuchs, die er aufgrund von Uferverbauungen und Flussbegradigungen nur noch in Sekundärlebensräumen wie Rohstoffgewinnungsstätten vorfindet.
© Josef Pennerstorfer
Lösstrockenrasen
Der Lösstrockenrasen steht auf der Roten Liste und ist somit vom Aussterben bedroht. Einst bedeckten sie weite Teile Ostösterreichs. Aufgrund der hohen Fruchtbarkeit werden diese Böden jedoch großflächig landwirtschaftlich bewirtschaftet und gehen so verloren. Reliktvorkommen der ehemaligen Vegetation finden sich nur noch an steilen nicht beackerten Böschungen. Lössgruben stellen deshalb wertvolle Ersatzstandorte für diese stark gefährdeten Lebensräume dar. Lössteilwände sind nicht nur Lebensraum für Wildbienen und Grabwespen, gerade für höhlenbrütenden Vogelarten wie den Bienenfresser, Eisvogel, Uferschwalbe und den Steinkauz haben Lösssteilwände eine ganz besondere Bedeutung. Löss ist ein in sich unprofiliertes äolisches Feinsediment, das während des Pleistozäns abgelagert wurde. Es handelt sich um ein karbonhältiges, schluffiges Lockersediment mit guter Wasserspeicherfähigkeit.
© Manuel Denner