Gruppenfoto nach der feierlichen Eröffnung mit allen Rednern auf der Sonderfläche „The Tube“ © Peter Sandbiller

Europas größter Basaltsteinbruch wurde zum 11. Mal Schauplatz einer einzigartigen Demo-Show. Ein Rückblick auf den Auftritt der Giganten im Hessischen Nieder-Ofleiden.

 Die Erwartungen an die Steinbruch-Demonstrationsmesse waren groß. Zwischen der letzten Steinexpo und dem diesjährigen Messestart lagen immerhin sechs Jahre. 2020 erzwang Corona eine Pause, auch die Verschiebung der Messe – die normalerweise im Dreijahresrhythmus stattfindet –  auf 2021 war nicht durchführbar. Umso größer war die Spannung als die deutsche Messe für die Rohstoff- und Bauindustrie vom 23. bis 26. August 2023 seine Pforten öffnete.

Die Messe fand in einem der größten aktiven Steinbrüche Europas statt, in dem ungefähr 180.000 Quadratmeter von der Messe belegt werden. Führende Baumaschinenhersteller, Anbieter von Aufbereitungstechnik, Zusatzausrüster und Dienstleister präsentierten ihre Maschinen und Anlagen, Branchen-Innovationen und Serviceangebote. Bei der Eröffnung, forderte Armin Richter, 1. Vizepräsident von Aggregates Europe – UEPG, weniger Wunschdenken bei der Politik, dafür mehr Anerkennung durch politische Entscheidungsträger. Das würde der Versorgung mit heimischen Rohstoffen helfen – angesichts der zahlreichen geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

Fokus auf drei Megatrends

Die Branche befindet sich im Wandel, das spiegelten auch die Hauptthemen der Messe wider. Der erste Trend ist das Thema Digitalisierung. Es wurde etwa demonstriert, wie Maschinen vernetzt zusammenarbeiten können, oder wie sie sich gegenseitig selbst regeln und steuern. Der zweite Trend ist das Thema autonome Lösungen. Im Bereich der Baumaschinen zeigte sich, dass der Fokus auf autonomen fahrenden Maschinen lag, in diesem Bereich zeigte die Messe unterschiedliche Lösungen. Das dritte Kernthema der Aussteller lag im Bereich der alternativen Antriebe, also wie Maschinen elektrisch, mit Wasserstoffzelle oder mit Wasserstoffmotor betrieben werden können. Generell spielte das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Großartige Leistungsschau mitten im Steinbruch © Peter Sandbiller

Insgesamt 305 Ausstellende mit rund 440 Marken zeigen den 61.700 Besuchern ihre Fortschritte in den oben erwähnten Bereichen. Die Maschinen und Anlagen haben sich seitdem deutlich verändert. Beispiel: Die neue „raupenmobile Prallbrechanlage mit Giga-Antriebstechnik“ war zu bestaunen. Interessenten an mobilen Anlagen fanden mit dem QJ341 den „größten mobilen Backenbrecher, der laut Hersteller weltweit zum Einsatz kommt.“ Konzipiert ist die fast 50 Tonnen schwere Maschine für den Einsatz in Steinbrüchen und für anspruchsvolle Recyclingaufgaben.

Aufbereitungstechnik & Riesen-Maschinen

Ein besonderes Augenmerk lag zudem auf der Aufbereitungstechnik. So konnte man auf unterschiedlichen Ständen Maschinen-Riesen bestaunen, die zum Teil 800 Tonnen Stundenleistungen erbringen.

Dreizehn Groß-Hydraulikbagger, sieben Groß-Radlader und acht Muldenkipper stellten in 87 Live-Demos an vier Tagen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Das Ganze fand in einer Art Arena statt. Zudem konnten sich die Besucher die Live-Demos auch auf Leinwänden anschauen. Die internationale Beteiligung war in diesem Jahr mit 25 Prozent gleichbleibend hoch und spricht für die Bedeutung der Messe.

Wie sieht die Zukunft der Rohstoffgewinnung aus?

Unter dem Programmpunkt „Quarry Vision“ konnten die Besucher in die Zukunftsstrategie der Rohstoffgewinnung in den kommenden Jahren eintauchen. Dazu zählt etwa die erste mobile Wasserstofftankstelle, die auf die Messe präsentiert wurde. Oder ein Command-System eines Hydraulikbaggers, wo gezeigt wurde, wie ein Fahrer einen Bagger aus der Ferne steuert. Aber nicht nur der Bereich der autonomen Aufbereitung, sondern auch inhaltliche Themen nahmen im Bereich „Quarry Vision“ Raum ein.

So wurde etwa die Frage diskutiert, ob und in welchem Umfang das Baustoff-Recycling von morgen tatsächlich eine mineralische Rohstoffgewinnung reduziert. Während neue Impulse für Fachbesucher besonders spannend waren, zeigten Besucher, die nicht aus der Branche kamen vor allem an der Demonstration der gigantischen Baumaschinen das größte Interesse. Ausgerüstet mit Helm konnten Kinder und Erwachsene monumentale „Steinbrecher“ im Einsatz sehen und das „Ballett der Maschinengiganten“ in Ruhe beobachten.  Erstmals gab es für eine digitale Begleitung der Messe eine Steinexpo-App. Diese enthielt ein Info-Angebot für Besucher, beispielswiese die Geländepläne oder Angaben zu Ausstellern und Produkten.