Baggerbild: KI_Public Domain Mark

Dass sich Österreich in Sachen Innovationen keineswegs zu verstecken braucht, zeigen nicht nur Beispiele aus der Geschichte, sondern auch die aktuellen Zahlen des österreichischen Patentamts. Der Bausektor spielt dabei eine bedeutende Rolle, insbesondere im Bereich der grünen Patente.

Erfindungen sind der Motor des Fortschritts. Das hat schon Joseph Cyril Bamford in den 1950er Jahren bewiesen. Er war ein britischer Ingenieur und Unternehmer und ist für eine bemerkenswerte Erfindung im Bereich Baumaschinen verantwortlich. Er konstruierte den ersten Baggerlader der Welt. Diese Erfindung hat die Effizienz und Flexibilität des Baugeräts erheblich verbessert. Und noch mehr: Seine Innovation brachte hydraulische Kraft ins Bauwesen und prägte damit die Zukunft einer gesamten Branche.

Helden der Geschichte

Auch in Österreich ist die Liste erfolgreicher Erfinder lang. Der österreichische Ingenieur Viktor Kaplan (1876–1934) etwa, der die nach ihm benannte Kaplan-Turbine erfand, eine bahnbrechende Technologie für Wasserkraftwerke. Diese Turbine ist besonders effizient bei Flüssen mit großem Wasserfluss und niedrigem Gefälle, da sie eine variable Schaufelverstellung hat. Oder der herausragende Carl Auer von Welsbach (1858–1929). Dieser österreichische Erfinder forschte im Bereich Maschinenbau und Lichttechnik. Er entwickelte die erste Glühlampe mit einem Osmium-Glühfaden. Zusätzlich erfand er das Auermetall (eine Legierung aus Cer und Eisen), das in Zündsteinen für Feuerzeuge oder Gasanzündern weltweit verwendet wird.

Österreichs Erfindergeist heute

Doch wie sieht es heute mit der heimischen Innovationskraft aus? Laut den aktuellen Zahlen des österreichischen Patentamts wurden österreichweit 2023 insgesamt 2.242 Erfindungen angemeldet – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch heutzutage liegt der Fokus der Innovationen im Bereich Maschinenbau, Bauwesen und Elektrotechnik. Sieht man sich genauer an, welche Unternehmen Patente anmelden, liegt der Technologiekonzern AVL List mit 211 Erfindungen auf dem ersten Platz. Wien ist das anmeldestärkste Bundesland mit Kunststoffhersteller Borealis an der Spitze.

Blick auf Europa

Bei den europäischen Patenten erreicht Österreich den sechsten Platz in der EU bei den Anmeldungen pro Kopf. Die fünf wichtigsten Herkunftsländer für Patentanmeldungen beim europäischen Patentamt (EPA) im Jahr 2023 waren die Vereinigten Staaten, Deutschland, Japan, China und die Republik Korea. Letztere war erstmals unter den besten Fünf vertreten (Treiber ist der Technologiekonzern Samsung), die Patentanmeldungen aus China haben sich seit 2018 mehr als verdoppelt.